Begutachtung des Rettungsdienstes im Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd

Weißen burg – Im Rahmen der Trend- und Strukturanalyse (TRUST) des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) am Klinikum der Universität München wurde das Einsatzgeschehen im Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd, der die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Roth sowie die Stadt Schwabach umfasst, beobachtet und ausgewertet. Grundlage der Begutachtung war das Einsatzgeschehen im Zeitraum vom 01.07.2022 bis 30.06.2023. In Auftrag gegeben wurde das Gutachten vom Bayerischen Innenministerium und den Sozialversicherungsträgern in Bayern. Neben dem Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd wurde auch der Rettungsdienstbereich Ansbach begutachtet. In den kommenden Monaten wird das Einsatzgeschehen der weiteren 23 bayerischen Rettungsdienstbereiche analysiert.


Für den Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd wird in der Notfallrettung ein Plus von 480 Stunden empfohlen, was eine erhebliche Ausweitung der rettungsdienstlichen Vorhaltung zur Folge hat. „Das entspricht einer Erhöhung der aktuellen Gesamtvorhaltung in der Notfallrettung um 27%“, erläutert Knut Engelbrecht, Stadtrechtsrat der Stadt Schwabach und Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Mittelfranken Süd. Ursache für den erhöhten Bedarf an Rettungswägen sind vor allem die gestiegenen Einsatzzahlen. Seit 2013 sind die Notfallereignisse mit Ausnahme der Corona-Jahre 2020 und 2021 kontinuierlich um insgesamt 28% angestiegen. Hinzu kommt, dass die Rettungswägen die Patienten immer häufiger in weiter entfernte Krankenhäuser transportieren müssen dadurch zeitlich länger gebunden sind. Die empfohlenen Maßnahmen sollen allesamt umgesetzt werden. Dies hat die Verbandsversammlung des ZRF beschlossen. An zwei Standorten sollen zwei neue Rettungsdiensteinrichtungen etabliert werden: In der Gemeinde Rednitzhembach (tagsüber, 112 Wochenstunden) und in der Gemeinde Nennslingen (tagsüber, 112 Wochenstunden). Der Stellplatz in Allersberg soll zur Rettungswache ausgeweitet werden (rund um die Uhr, gesamt 168 Wochenstunden). Darüber hinaus wird empfohlen, zu dem bereits vorhandenen Rettungswagen in den Städten Weißenburg und Gunzenhausen jeweils einen zusätzlichen Rettungswagen tagsüber vorzuhalten (tagsüber, 84 Wochenstunden; gesamt jeweils 252 Wochenstunden) und die rettungsdienstliche Vorhaltung in Solnhofen tagsüber auszuweiten (tagsüber, gesamt 112 Wochenstunden). Der saisonal und nur an den Wochenenden betriebene Stellplatz in Pleinfeld soll mit Umsetzung der Vorhaltungsausweitung im Stadtgebiet Weißenburg geschlossen werden. Desweiteren soll der ZRF Mittelfranken Süd prüfen, ob die Rettungswache Greding innerhalb des Ortsgebietes verlagert werden kann, wobei diese Maßnahme keine Änderung der rettungsdienstlichen Vorhaltung zur Folge hat. Insgesamt wächst die Zahl der Rettungswägen im gesamten
Verbandsgebiet von 13 auf 17 an, wovon 10 rund um die Uhr im Einsatz sind.

Im Krankentransport wird hingegen empfohlen, die Vorhaltung um wenige Stunden zu reduzieren. Nach Analyse der Einsätze kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass in der Region Stadt Schwabach/Landkreis Roth 13 Wochenstunden und im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 24,5 Wochenstunden reduziert werden können. Die Wartezeiten für einen Krankentransport sind im Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd vergleichsweise kurz. Weiter wurde positiv gewertet, dass Rettungswägen seltener als in anderen Verbandsgebieten für den Krankentransport eingesetzt werden.

Der ZRF strebt nun die Zustimmung der Sozialversicherungsträger an, die die Kosten des Rettungsdienstes tragen.

Quelle: Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Mittelfranken Süd.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert