Einweihung der Elternhaltestelle für die Grundschule Süd in Gunzenhausen

Gunzenhausen – Den Behindertenparkplatz blockieren, das geht gar nicht. Aber in der Feuerwehrzufahrt stehen, macht die Sache auch nicht besser. Dabei ist doch die Straße zugeparkt und die Arbeit ruft… das stresst natürlich. Denn kurz vor 8 Uhr morgens herrscht rund um die Grundschule Süd ein reges Treiben. Die Situation gleicht einem „Drive-In-Schalter“.

Die Kinder vom Umweltbeirat der Grundschule Süd beschäftigen sich intensiv mit dem täglichen Verkehrschaos vor ihrer Schule.

Eine Lösung muss her, denn Grundschulkinder brauchen nicht direkt bis vor die Eingangstür gefahren werden. So beschäftigte sich der Umweltbeirat der Schule intensiv mit diesem Problem. Die Kinder recherchierten, diskutierten und einigten sich darauf: „Eine Elternhaltestelle wäre eine gute Idee!“ Engagiert setzten sie diese Idee in die Tat um. So gibt es seit Kurzem für die Grundschule Süd eine Elternhaltestelle. Rektorin Ingrid Pappler konnte diese neue Einrichtung, die sich in der Theodor-Heuss-Straße befindet, gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Ordnungsamtleiterin Lisa Lechner, Peter Lassnig von der Gunzenhäuser Polizeiinspektion und den Kindern des Umweltbeirats einweihen.

„Die Elternhaltestelle soll zu den Bring- und Holzeiten für Entlastung sorgen“, so Ingrid Pappler. „Das Verkehrschaos vor unserer Schule nervt nicht nur Eltern und Lehrer. Wir brauchten unbedingt neue Strukturen, denn unübersichtliche Situationen gefährden die Kinder. Dazu wurden in der Vergangenheit immer wieder Parkflächen zugeparkt, die eigentlich frei bleiben müssen. Dieser Zustand war untragbar und unsere Grundschulkinder haben das erkannt. So hat der Umweltbeirat der Grundschule Süd die Aktion „Stoppt das Elterntaxi!“ initiiert.“

Im Umweltbeirat der Grundschule Süd sitzen jeweils zwei Kinder aus den Klassenstufen 1 bis 4. Die Gunzenhäuser Bildungseinrichtung ist eine zertifizierte „Umweltschule in Europa“, regelmäßig tauschen sich die Schülerinnen und Schüler im Lernstudio über fachspezifische, kindgerecht aufbereitete Themen aus. In diesem Schuljahr sollte unbedingt die Verkehrssituation rund um das Schulhaus verbessert werden. Dazu hat der Umweltbeirat im Dezember einen von allen Kindern unterschriebenen Elternbrief verfasst und auf die Elterntaxi-Aktion hingewiesen. Auch auf die Stadt und auf die Polizei kamen die Kinder mit ihrer Idee zu. Eine der Forderungen: „Wir sind schon groß und können alleine zu Fuß, mit dem Roller, mit dem Fahrrad oder mit dem Schulbus zur Schule kommen. Und die Bewegung an der frischen Luft, vor und nach der Schule, tut uns gut“.

Natürlich lässt sich nicht jede Fahrt vermeiden, häufig wird den Grundschülerinnen und Grundschülern jedoch zu wenig zugetraut. In den 1970er-Jahren sind noch mehr als 90% aller 6- bis 7-jährigen Kinder in Deutschland alleine oder mit Kameraden zur Schule gegangen. Heute undenkbar, doch zumindest für Entlastung kann auf der Straße gesorgt werden. „An der neuen Elternhaltestelle kann kurzeitig gehalten werden, den Rest des Weges legen die Kinder zu Fuß zurück“, erklärt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Wir hoffen, dass damit die Zahl der Elterntaxis reduziert wird und sich das morgendliche und mittägliche Verkehrschaos ein wenig legt. Den Kindern der Grundschule Süd möchte ich ein großes Lob aussprechen. Ihr habt euch mit einem wichtigen Problem auseinandergesetzt und uns einen guten Vorschlag gemacht.“

Unterstützt wurde die Aktion von der Polizeiinspektion Gunzenhausen und vom städtischen Ordnungsamt. Die Fachleute haben den Standort auf Gefahrenpotential abgeklopft und die Schule beraten. Es wurden spezielle Hinweisschilder aufgestellt, so dass die Elternhaltestelle gut erkennbar ist und leicht gefunden werden kann. „Ich wünsche mir für meine Schulkinder, dass die Haltestelle schon bald akzeptiert und gut angenommen wird“, betont Ingrid Pappler. „Doch noch besser wäre es, wenn möglich, auf das Auto zu verzichten. Das würde den Verkehr verringern und somit die Umwelt schützen. Vielen Dank für das Verständnis.“

Quelle und Bilder: Stadt Gunzenhausen – Manuel Grosser

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