Die Stadt Gunzenhausen gemeinsam weiterentwickeln

Gunzenhausen – Im Rahmen der Verkehrswende kommt umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln eine immer größere Bedeutung zu. Elementarer Bestandteil dieser Transformation ist das Fahrrad, welches sich spätestens durch E-Antrieb und der Einführung multifunktionaler Modelle (Stichwort: Cargo-Bike) immer mehr zur ernstzunehmenden Auto-Alternative entwickelt. Die Stadt Gunzenhausen setzt diesbezüglich schon lange Akzente und hat durch zahlreiche Einzelmaßnahmen, u.a. durch eine konsequente Entschärfung von Gefahrenstellen, die Infrastruktur sinnvoll und nachhaltig weiterentwickelt. Die Anstrengungen wurden belohnt, beispielsweise durch die Auszeichnung Gunzenhausens zur Fahrradfreundlichen Stadt.

Auf den Lorbeeren möchte sich niemand ausruhen und so wird gegenwärtig an einem gesamtheitlichen Radverkehrskonzept für die Stadt und alle Ortsteile gearbeitet. Zudem steht 2025 die Rezertifizierung an. Die Verwaltung hat sich zur Umsetzung dieser Aufgaben das renommierte Fachbüro für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik „gevas“ an die Seite geholt. Außerdem spielen die Gunzenhäuser Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Rolle, können sie sich doch mit Ideen für eine sinnvolle Weiterentwicklung des Alltagsradverkehrs stark machen. Vor kurzem fand in der Stadthalle Gunzenhausen ein diesbezüglicher Workshop statt.

Die gevas-Verkehrsplaner Dr. Christoph Hessel und Valentin Tangl hatten sich ein straffes Programm für die dreistündige Ideenwerkstatt überlegt. Im Vorfeld hatte es bereits ein Treffen des „Arbeitskreises Radverkehrskonzept“ gegeben, die Informationen daraus sind in die Veranstaltung eingeflossen. Und so erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits am Eingang eine große Karte der Stadt Gunzenhausen mit Ortsteilen. Beantwortet werden mussten Fragen wie „An welcher Stelle befinden sich bekannte Problem- und Gefahrenstellen für Fahrradfahrende?“ oder „Welches Verkehrsmittel wird am häufigsten benutzt?“. Die Antworten wurden mit bunten Klebepunkten auf der Karte markiert und später vorgestellt.

Danach wurde im großen Saal nach einer kurzen Begrüßung durch den Ersten Bürgermeister Karl-Heinz Fitz durch die Planer der IST-Zustand skizziert. So wurden bereits vorhandene Radwege, Beschilderungssysteme und Abstellanlagen dokumentiert. Diese Bestandsaufnahme soll Grundlage zur Weiterentwicklung sein, quasi ein Mengengerüst für künftige Planungen. Nur wer den Status Quo definiert und daraus Bedarfe ableitet, kann nachhaltige Maßnahmen auf den Weg bringen. Das Ziel des neuen Konzepts: Das Gunzenhäuser Radfahrangebot soll konsistenter werden. Das betrifft nicht nur die touristische Seite, auch der Alltagsverkehr muss funktionieren, soll die Verkehrswende am Ende gelingen. Wer heute mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren möchte, der muss nicht nur sicher von A nach B fahren dürfen, sondern am Ende sein Gefährt auch sicher abstellen können.

In einer Gruppenarbeitsphase wurden verschiedene Hauptverkehrsadern in Gunzenhausen bewertet, außerdem wurden bestehende Straßenquerungen analysiert, potentielle Gefahrenstellen ausgemacht und die Rad-Anbindung der Ortsteile besprochen. Individuelle Überlegungen und Wünsche fanden Niederschlag — es wurde allen Beteiligten klar: In Gunzenhausen ist in Sachen „Radverkehr“ schon viel passiert, es bleibt aber auch noch viel zu tun. Natürlich wird es das Auto weiterhin geben, denn gerade im ländlichen Raum sind die Menschen häufig darauf angewiesen. Jedoch kann punktuell eine Verbesserung der Infrastruktur dazu führen, dass der ein oder andere Verbrennungsmotorkilometer eingespart wird.

Was passiert nun mit den Anregungen und Ergebnissen aus dem Workshop? Diese fließen in das neue Radverkehrskonzept mit ein. Im November 2024 soll es zudem einen weiteren Bürgerworkshop geben. Für Fragen rund um das Radverkehrskonzept stehen Ihnen von der beauftragten Firma gevas, Valentin Tangl (v.tangl@gevas-ingenieure.de), bei planerischen Fragen Stadtbaumeister Max Pelczer (bauamt@gunzenhausen.de) und bei allgemeinen Fragen zum Radverkehr Klaus Stephan (hauptamt@gunzenhausen.de) gerne zur Verfügung.

Quelle und Bilder: Stadt Gunzenhausen – Manuel Grosser

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